Dr. Martin TRINKER, MSc, MBA
Portele 2019 überreicht von Angela Meister und Helmut Luckner.
für den langen Atem, der uns weiter trägt!
von Helmut Luckner
„Der lange Atem“, unser heuriges Kongressmotto, bringt uns zur Überlegung, was „Atem“ eigentlich bedeutet.
Es ist laut Definition jene Luftmenge, die bei einmal Luftholen bewegt wird.
Ein erwachsener Mensch atmet täglich ungefähr 20.000x und bewegt dabei jeden Tag 12 Kubikmeter Luft.
Im Durchschnitt enthält die Atemluft 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, Wasserdampf, unterschiedliche Edelgase und 0,04% CO2.
Ausgeatmet werden genauso 78% Stickstoff, aber nur mehr 17% Sauerstoff und 4% CO2.
Also verlieren wir bei jedem Atemzug 4% Sauerstoff, scheiden dafür 4% CO2 aus und das mit dem langen Atem wird nur dann etwas, wenn auch wieder Sauerstoff von irgendwo zugeführt wird.
Schon bei den alten Ägyptern wurde dem Atem besondere Bedeutung zuteil.
Die Göttin Selket („die die atmen lässt“) wurde beansprucht, in dem man den Verstorbenen den Mund öffnete, um ihnen ein Weiterleben in der Totenwelt zu ermöglichen.
„Der lange Atem“ – so heißt nicht nur das Programm unseres diesjährigen Kongresses, sondern auch ein Journalistenpreis, der jährlich in Deutschland an Journalistinnen und Journalisten vergeben wird, die „in herausragender Weise langjährige beharrliche Berichterstattung zu einem gesellschaftlich relevanten Thema betreiben“.
Der lange Atem hat uns also heuer mit unserem Kongress, übrigens der 38., zum siebenten Mal nach Graz geführt.
Demnach sind viele von uns seit fast vier Jahrzehnten für unsere BerufskollegInnen als Vertretung aktiv und auf jährlicher Kongresstour durch Österreich –
– das nennt man langer Atem!
Diese Stadt scheint übrigens besonders luft- und atemträchtig zu sein. Immerhin stand das Thema schon 1984 mit „die Lunge-Krankheitsbilder“ und 2003 mit „Lunge-Luft-Leben-Lebensenergie“ im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Sitzungen in Graz.
Zur Abrundung der Verwirrungsstrategie dieser Laudatio sei noch angeführt, dass es neben den Ärzten noch andere Spezialisten für den Atem gibt – Hunde.
Zahlreiche Experimente legen den Schluss nahe, dass manche speziell trainierte Hunde das Bronchuskarzinom anhand von Proben menschlicher Ausatemluft erkennen können.
Also ganz ohne Labor, Röntgen und CT.
Und die Ausbildung so eines Hundes kostet auch nicht mehr als die eines Arztes.
Einen langen Atem bewies anno dazumal auch der Gründer unserer Berufsgruppe, Hofrat Prof.Dr.Karl Alfons von Portele, der in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Durchhaltevermögen hatte, diesen Beruf gegen viele Widerstände durchsetzte.
Ihm zu Ehren gibt es den PORTELE Preis, den wir in diesem Jahr zum 16. Mal einer Person verleihen, die – wie der Gründervater – den langen Atem bewiesen hat, unsere Berufsgruppen (es sind ja mittlerweile durch Aufnahme der Medizinischen Assistenzberufe in unseren Verband mehrere) zu unterstützen und zu fördern.
Der oder die Auszuzeichnende liest gerne – nun das tun ja viele.
Sie oder er fährt auch gerne Schi – was laut eigenen Angaben cirka 1 Million Österreicher nicht nur gerne tun sondern auch „gut können“ – vor allem die Wiener und Niederösterreicher, was man dann auch daran erkennen kann, dass die Unfallärzte von Dezember bis April alle Hände voll zu tun haben – auch weil Hunde beim Behandeln von Knochenbrüchen nicht so toll sind, wie beim Schnüffeln.
Die oder der Preisträger/in stammt aus Österreich und war in der Schule Klassensprecher/in – was auch noch kein Alleinstellungsmerkmal ist.
Aber um den langen Atem aller Anwesenden nicht überzustrapazieren, will ich langsam konkreter werden:
geboren in der Steiermark,
2 Geschwister,
arbeitet in der Steiermark,
verheiratet,
3 Kinder,
Familienmensch,
seit 10 Jahren immer wieder Begleiter und Vortragender bei unseren Verbandsveranstaltungen, freundlich, hilfsbereit, korrekt und wertschätzend im Umgang mit allen Mitarbeiter-/innen, Spezialist für Luft, Lunge, Atem.
Wir gratulieren von ganzem Herzen.
Berufsverband DMTF+MAB Österreich Graz, 10.Mai 2019