Prim. MR Dr. Herbert STEKEL
für den Blutsbruder der DMTF
Ein Ausflug in die Welt der Tugenden…
Von Helmut Luckner
Allgemein versteht man unter Tugend eine hervorragende Eigenschaft oder vorbildliche Haltung eines Menschen. Damit verbindet sich gewöhnlich auch die Meinung, dass dieser Eigenschaft und der darüber verfügenden Person Lob und Bewunderung gilt.
Jetzt werden Sie wahrscheinlich denken, no na, geht es doch hier um genau diese Werte für einen deshalb zu ehrenden Menschen. Doch einige Erklärungen sind schon noch nötig.
Um 1000 nach Christus findet man im Althochdeutschen das Wort tugundin der Bedeutung von Tüchtigkeit, Brauchbarkeit und Heldentum. Zu den in der Antike von Platon definierten klassischen Grund- oder Kardinaltugenden: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung gesellten sich -zumindest in der Lehre der Katholiken- später noch die drei vom Apostel Paulus im Korintherbrief niedergeschriebenen göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe.
Im Mittelalter wandelte sich der Begriff Tugend in Richtung christlicher Werte als Abkehr von Laster und Sünde. Daraus entwickelten sich parallel zu den sieben Todsünden auch sieben das Gegenteil bewirkende Tugenden, nämlich: Demut, Mildtätigkeit, Keuschheit, Geduld, Mäßigung, Wohlwollen und Fleiß.
Die Ritter zur Zeit Kaiser Karls IV. Im 14. Jahrhundert hatten gar 12 Tugenden zu erfüllen. Nämlich: Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit, Standhaftigkeit, Glaube, Mäßigung, Güte, Demut, Hoffnung und Liebe.
Die Germanen hatten bis zu neun Tugenden (darunter auch Gastfreundschaft), wie auch die Buddhisten eigene Verhaltensziele definierten (unter anderem auch das Verbot des Genusses jeglicher Substanzen, die den Geist trüben oder verwirren).
Die Weltkriege des 20. Jahrhunderts entwickelten dann noch spezielle soldatische Tugenden, wie: Verständnis, Wille, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Die katholische Kirche verlangt eigentlich bis heute spezielle Tugenden für Frauen: Häuslichkeit, Sparsamkeit und Keuschheit.
Seid ihr jetzt schon alle ausreichend verwirrt? So einfach ist es nämlich nicht, eine Spur der Verwirrung zu legen, damit erst möglichst spät der Nebel sich lichtet und unsere Person zu erkennen ist. Und das alles, ohne die Gäste allzu sehr zu langweilen. Also Zeit, endlich konkreter zu werden.
Eigentlich ganz schön schwer, tugendhaft zu sein, wenn man alle diese Vorgaben betrachtet. Nun, es wird sich jeder Mensch nach seiner Erziehung und seinem kulturellen Umfeld das Seine aussuchen. Fast alle Anwesenden sind im medizinischen Bereich tätig und die tägliche Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten verlangt von uns schon fast alle der vorhin 30 genannten Tugenden, damit wir unsere Arbeit möglichst ohne einen -zumindest selbst erkennbaren- Schaden überstehen. Nähern wir uns also über den einen oder anderen Begriff.
Klugheit, Tapferkeit, Glaube, Hoffnung, Standhaftigkeit, Wille, Demut, Mäßigung, Fleiß…das alles braucht man, wenn man seine Ausbildung macht und sich seinen späteren Wirkungsbereich sucht. Unsere Person hat das alles gebraucht und gehabt. Schließlich ist sie schon weit gekommen in ihrem beruflichen Umfeld. Doch Beruf ist die eine Seite.
Im Privatleben zählen auch noch Wohlwollen, Friedfertigkeit, Häuslichkeit, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft eine Menge. Für das ganze Leben gilt aber auch Interesse als Leitmotiv, obwohl das nicht gerade zu den klassischen Tugendbegriffen zählt. Davon aber bringt unsere Person sehr viel mit.
In allen Bereichen des Lebens, sowohl beruflich, als auch privat. Die Musik , die Literatur, die Fotografie, die Küche -sowohl aktiv als auch passiv. Eine sehr ausgeprägte Tugend unserer Person ist die Gerechtigkeit.Vor 4 Jahren habe ich bei einer anderen Gelegenheit geschrieben:
“….wir sind froh darüber, dass es objektive Wegbegleiter gibt……sie sind die Fixsterne in unserem Berufsleben, die uns die Navigation erleichtern….”
Eine spezielle Tugend hat unser zu Ehrender aber auch noch ausreichend bewiesen, nämlich die Geduld. Einem unbestätigten Gerücht zu Folge schon mehr als zehn Jahre…
Heute ist es endlich soweit! Wir freuen uns sehr, unserem jahrzehntelangen Wegbegleiter und EhrenmitgliedPrim. Dr. Herbert STEKEL den PORTELE 2017
“für den Blutsbruder der DMTF”
überreichen zu dürfen.